Konzertfotografie
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Wassertropfen entstehen

Wassertropfen entstehen

(Tropfen auf Tropfen, sogenannte TaT´s)

Bis es zu solch einer Aufnahme kam, war es für mich ein sehr langer Weg. Angefangen hat es wie bei den meisten auch, mit einem tropfenden Beutel und ganz viel Licht. Dann die Kamera draufgehalten und Dauerfeuer. Und selbst mit solchen Bildern wie unten gezeigt, war ich damals schon recht stolz. Das war im Jahr 2008...
Dann habe ich angefangen einen Blitz einzusetzen und es war schon eine enorme Steigerung, wie man an den nächsten Bildern erkennen kann:
Dann war lange Stillstand bei der Tropfenfotografie. Erst 2011 habe ich angefangen mit einem Magnetventil zu arbeiten, welches ich über einen Taster auslöse. Das Problem dabei war, dass ich Magnetventil und Kamera jeweils manuell auslösen musste und es hat viele tausend Versuche gedauert um meine ersten Tropfen auf Tropfen Bilder zu erzeugen:
Erst im Jahr 2020, als man Coronabedingt fast nur noch zuhause rumgesessen hat, nahm ich mir mal wieder die Tropfenfotografie vor. Unterstützt von einem MIOPS REMOTEPLUS. Jetzt konnte ich den Wassertropfen durch eine Lichtschranke fallen lassen, um so wenigstens die Blitze automatisch auszulösen. Der Raum wurde abgedunkelt und so konnte ich manuell die Kamera für drei Sekunden auslösen um in der Zeit zweimal das Magnetventil zu betätigen um einen sogenannten TaT zu fotografieren. Ich finde die Ergebnisse können sich schon sehen lassen:
Mit einer größeren Wasserschale, mehr Blitzen und mehr farbiges Wasser wurden auch die Bilder immer besser und bunter:
Im Januar 2021 kam dann meine große Wende in der Tropfenfotografie. Ich hatte eine Anleitung im Internet gefunden um eine elektronische Tropfensteuerung zu bauen. An dieser Stelle möchte ich mich natürlich bei meinem guten Freund Holger bedanken, der mir mit seinem Fachwissen zur Seite stand.

Mit diesem System Namens Trickler Gui V1.0, kann ich jetzt millisekunden genau 5 Magnetventile, unzählige Blitze mit drei Zeitverschiebungen und die Kamera auszulösen.

Mein zweiter Dank geht an Mirko H.aus L., der diese Anleitung geschrieben, zusammengestellt, was auch immer... zu einer tollen Anleitung gemacht hat.

Mit diesem System arbeite ich seitdem mit großer Begeisterung und bin stetig dabei es zu erweitern oder zu verbessern, da ich immer wieder feststelle, das jede noch so kleine Veränderung am Aufbau, große Veränderungen bei den Tropfen bewirkt.

Mein derzeitiger Aufbau:
Auf den nachfoldenden Bildern sieht man die verbaute Elektronik mit einem Arduino Uno und verkabelten Relaisschaltungen. Alles in einem Kunststoffgehäuse verbaut und die Magnetventile mit den Vorratsbehältern für die verschiedenen Farben. Die Vorratsbehälter sind mit Absicht so hoch aufgehangen um ein wenig den hydrostatischen Druck der Flüssigkeiten zu nutzen. Das ganze habe ich mir mittels Schienensystem unter die Decke gehangen um bei den Aufbauten flexiebeler zu sein. An der Elektronik ist dann noch der Laptop angeschlossen um alles Millisekunden genau einzustellen.
Als Auffangschale habe ich mir eine Blumenkastenunterschale auch Flutschale genannt, besorgt, da sie mit 120 x 55 x 5 cm hervorragende Maße hat. In diese Schale hab ich einen Ausschnitt gemacht und mir eine Plexiglasscheibe eingeklebt. So kann ich bei Bedarf einen Blitz von unten einsetzen.
Natürlich darf dann der gleiche Ausschnitt im Tisch nicht fehlen, da das ganze sonst nicht viel bringt...
Durch die lange Schale hat man die Möglichkeit die Kamera recht flach davor aufzustellen, um den Tropfen in seiner vollen Länge und seine Spiegelung einzufangen. Die Kamera wird so positioniert das der obere und untere Rand der Schale oben und unten aus dem Bild verschwindet..
Der eigentliche Klou ist nun eine Milchglasscheibe aus Kunststoff so schräg über die Schale aufzubauen, das sie sich, aus Sicht der Kamera, im Wasser spiegelt. So hat man einen gleichmäßigen Hintergrund im Bild.
Die Milchglasscheibe sollte halb lichtdurchlässig sein, damit man die Blitze dahinter plazieren kann, um ein gleichmäßig, ausgeleuchtetes Bild zu erhalten. Wenn man auf die Blitze jetzt noch Farbfolien klebt, kann man sehr schöne Farbverläufe erzeugen.
Der zweite Vorteil, das die Blitze hinter der Milchglasscheibe stehen, ist dass die Farben der Tropfen kräftiger scheinen und man keinen Lichtglanz auf den Tropfen sieht. Quasi wie eine Softbox, nur in Fest.
Die Tropfenflüssigkeit erzeuge ich, in dem ich sie etwas andicke. Dazu nehme ich ein bisschen Nutilis Clear. Als Farben nutze ich ganz einfache und billige Farben aus Druckerpatronen, bzw. kaufe mir Nachfüllfarben.
Das Wasser in der Schale kann ebenfalls bei Bedarf eingefärbt werden. Um die Oberflächenspannung zu entfernen, nehm ich ein paar Tropfen Klarspüler (Für die Spülmaschiene). Das ist besser als herkömmliches Spülmittel, da es nicht so schäumt und jede kleine Blase im Hintergrund störend sein kann.
Zum Schluß kommt natürlich noch die Bearbeitung mit Lightroom und Photoshop zum Einsatz. Erst den Ausschnit wählen und die Schärfe und Farben anpassen. Danach werden noch die ganzen störenden Wassertropen entfernt.
Nach der ganzen Arbeit mit dem Aufbau habe ich nun die Möglichkeiten mit dem ganzen auch zu spielen, wie zum Beispiel mit der Seifenblase... Aber da sind der Fantasie natürlich keine Grenzen gesetzt und mal schauen auf was für Ideen ich da noch kommen könnte.
Ich hoffe, ich konnte ein bisschen meinen Aufbau für die Tropfenfotografie erläutern, bin aber jederzeit für Ideen und andere Erfahrungen zu haben.
Sollte ich neue Ideen umsetzen, werde ich diese Seite natürlich weiter ergänzen.
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